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"Geschlossene Gesellschaft - Moosacher Wiesn" | 2020

"Geschlossene Gesellschaft - Moosacher Wiesn" | 2020

"Geschlossene Gesellschaft - Moosacher Wiesn"

Andreas Mitterer
Maximilian Erbacher
in Zusammenarbeit mit Max Bauer
18. / 19. / 20. September 2020

Festzelt mit Beleuchtung und Soundinstallation. Das Zelt ist geschlossen und nicht einsehbar. Es klingt als wären drinnen hunderte Menschen am Feiern. Blasmusik, Gläserklirren, Rufe, Grölen, eine Rauferei. Prost.

Wir befinden uns im Jahre 2020 n. Chr. In ganz Bayern, bzw. in ganz Deutschland werden aufgrund der Corona-Pandemie sämtliche Volksksfeste abgesagt, sogar das weltberühmte Münchener
Oktoberfest, die Wiesn. Ganz Bayern ist aufgrund der Corona-Pandemie ohne Bierzelte ... Ganz Bayern? Nein! Ein von unbeugsamen bayrischen Künstlern bevölkertes Dorf hört nicht auf, den Blick nach außen zu richten. Dieses Mal dreht sich dazu kein Spiegelkubus um die eigene Achse, wie ihn Maximilian Erbacher und Andreas Mitterer 2016 in der Nachbarsiedlung Ebersberg errichteten. Dieses Mal stellen sie ein großes Zelt für 400 Personen am Dorfplatz auf, in dem sich zu dieser Jahreszeit unter normalen Bedingungen hunderte Menschen um Biertische drängeln und die Musik nicht
müde wird einen ans Trinken zu erinnern. Am 18. September heißt es am Maibaum nach wenigen Schlägen auf ein Holzfass: O´zapft is!
Aus diesem Zelt ertönen in der zu erwartenden Lautstärke die Klänge eines gut besuchten zünftigen Bierzelts. Rufen, singen, bestellen, ratschen, anstoßen, rumfrotzeln, anbandeln, Gläser
waschen, eine Rauferei, Gläser bersten, Geschrei, Fluchen, Sprüche reissen und natürlich „Ein Prosit, ein Pro-osit auf die Gemütlichkeit! „Who the Fuck is Alice?“ und treibende Blasmusik.
Das Zelt ist jedoch geschlossen - die Geräusche kommen, unsichtbar für die Besucher, vom Band.
Der Geräuschemacher Max Bauer hat eine Atmo aus allen Klischees gemischt, die man mit einer zünftigen Feier in einem Bierzelt verbindet. Die Musik wurde mit der Blechbagage aus Ebersberg
eingespielt. Die Gäste fühlen sich an vergangene Feste dieser Art erinnert, wenn aus dem Zelt die Musik herüberweht und nach Einbruch der Dunkelheit die bunten Lichter über die Innenwand des Zeltes tanzen. Das Zelt markiert einen Ort, der für die Kunst in Moosach exemplarisch ist und für die selbstverliebte bayrische Hochebene ein Weckruf sein sollte. Dort stand das ehemalige Pfarrhaus, Herberge für lokale wie auch internationale Künstler wie die Gruppe „Spur”. Es begründete in den 1970er Jahren den Ruf Moosachs als Künstlerort. In diesem Moment ruft das Zelt individuelle
Bilder wach und verweist im gleichen Moment auf die Zukunft, auf das Verlangen nach einer ungezwungenen Gemeinschaft, die jedem offensteht.

Andreas Mitterer + Maximilian Erbacher (Konzept und Ausführung)
Max Bauer (Soundcollage)
Blechbagage (Blech-Musik)

Dank an:
Bürgermeister Michael Eisenschmid
Moosacher Frauen (Verpflegung)
Zeltfreunde Glonn (Zelt)
Wildbräu / Lieferant (Getränke / Fass)
Atelierdiagonale / Maja Ott / Freunde / Familien (Aufbau, Einlasskontrolle, Vorbereitung, Einkauf, Ausschank, Aufräumen)
Jens Clark (Licht und Strom)
Guido (Meister des Hauses)
 



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